Aktuelles
Berlin-Studienreise als wichtiges Modul in der Weiterqualifikation FOF
Eindrücke von einer Studienreise mit dem FOF-Kurs X Sancta Maria Bruchsal
Erste Station der viertägigen Studienreise, die unter dem Motto „Qualitätsanforderungen und Evaluation von sozialpädagogischen Einrichtungen und Trägern in der Stadt Berlin“ stand, war ein Gespräch mit dem Leiter des Kinder- und Familienzentrums Ritterburg in Kreuzberg, Martin Queste. Es kam dabei deutlich der Unterschied zwischen den Bundesländern zutage und auch die Möglichkeiten der verschiedenen Trägerkultur (in Berlin gibt es 1600 Träger von Kitas). Die Einrichtung arbeitet nach den Vorgaben des Early Excellent Centers in Großbritannien mit seinen acht Prinzipien. Diese wurden beim Rundgang deutlich und das Verhalten der Kinder beim Besuch unserer Gruppe zeigte dies auch.
Der nächste Tag fand nach einer längeren Fahrt mit dem Nahverkehrssystem BVG in Berlin-Hellersdorf, in der Arche statt. Dort wurde die Gruppe von Florian begrüßt, der eine sehr eindrückliche Führung und ein Gespräch über die Arche moderierte. Das Empowerment zur Arche war sichtbar und beeindruckte alle FOF'ler. Auch hier wurde nach der Finanzierung gefragt und der hohe Haushalt von fast 8 Millionen Euro, der nur durch Spenden finanziert wird, fand bei allen Berlinfahrerinnen eine hohe Anerkennung.
Mit einem Besuch am Nachmittag bei der Deutschen Liga für das Kind, Stadtmitte, nahm sich Jörg Maywald viel Zeit für die Teilnehmerinnen. Der Gruppe wurde die Arbeit der Liga vorgestellt und viele wichtige und aktuelle schriftliche Informationen lagen zum Mitnehmen aus. Die Aufgabenbereiche der Liga können auf vier Schwerpunkte reduziert werden:
- Lobbyarbeit für Kinder z. B. Mithilfe der Kinderrechte, Kindergarten plus
- Vernetzung der Berufsgruppen, die mit Kindern arbeiten.
- Informationen für Eltern
- Arbeit in verschiedenen politischen Gremien, Vernetzung
Neben den vielen neuen und positiven Eindrücken und Einblicken war auch das Kennenlernen der 3,5-Millionen-Stadt Berlin möglich.
An einem Abend besuchte der FOF-Kurs X das Chamäleon-Theater in den Hackschen Höfen. „Scotch & Soda“, eine Show mit Live Musik und Akrobatik beeindruckte alle Teilnehmerinnen. Daneben wurde viel in Kleingruppen unternommen: Strandbaden an der Spree, Bootsfahrten, einkaufen, einkaufen, einkaufen...
Mehr als 25 Jahre nach dem Fall der Mauer sind in Berlin einerseits ein sehr positives Lebensgefühl und der Mut, sich an neue Ideen zu wagen und diese zu leben, erkennbar. Andererseits fielen uns vor allem die vielen Bettler in den U-Bahnen auf, die mit recht kreativen Ideen, Geld erbettelten. Die Stadt scheint immer in einem Prozess zu sein, aber nie fertig zu werden.
Ein Stunde vor Abfahrt unseres Zuges in das beschauliche Bruchsal gab es für manche der Teilnehmerinnen noch etwas Hektik, da sämtlicher öffentlicher Nahverkehr ab Alexanderplatz zum Erliegen gekommen war in Folge einer Bombendrohung. Am Hauptbahnhof glücklich angekommen, herrschte ein weiteres großes Durcheinander, da ein bewaffneter Raubüberfalles vor dem Bahnhof stattgefunden hatte. In letzter Sekunde waren dann vor der Abfahrt alle Studienfahrt-Teilnehmerinnen in unserem IC, und die Heimreise konnte beginnen.
Foto/Text. Evelin Steinke-Leitz