Aktuelles

Bericht über die Woche

„Alles was Recht ist – Rechtliche Grundlagen für Erzieherinnen und Erzieher“

Tag 1

Am ersten Tag der Woche traf sich die Klasse PIA 3 gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Berufspraktikums im Seminarraum der FSP Sancta Maria, Bruchsal. Dort erwarteten wir Frau Steinke-Leitz und Herrn Nied, die uns durch die Woche begleitet haben. Zuerst erfuhren wir, wie die Tage der Rechtswoche geplant waren und durften dann die Referentin Frau Sonnenschein bei uns begrüßen. Frau Sonnenschein hat Jura studiert und ist Rechtsanwältin. Zusätzlich gibt sie an der FSP Sancta Maria Unterricht in verschiedenen Klassenstufen. Das Thema heute bei Frau Sonnenschein sollte die Aufsichtspflicht und elterliche Sorge sein. Frau Sonnenschein erläuterte uns kurz anhand eines schönen Bildes den Ablauf des heutigen Tages. Dies empfand ich als sehr hilfreich, da man sich darauf einstellen konnte, welche Aufgabe bzw. welches Thema als nächstes behandelt wird. Wir begannen also damit zu erfahren, warum wir überhaupt eine Aufsichtspflicht haben, wenn wir in einer Kindertageseinrichtung arbeiten. Dazu gab uns Frau Sonnenschein Auszüge aus dem Grundgesetz und aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch. Diese erarbeiteten wir uns und fanden nach kurzer Zeit heraus, wo im Gesetz denn nun von Aufsichtspflicht die Rede sei. Dann teilte uns Frau Sonnenschein ein von ihr erstelltes Skript aus, welches wir uns gemeinsam erarbeiteten. Darin war die Rede, wer aufsichtsbedürftig und wer aufsichtspflichtig sei. Weiter ging es damit, welchen Inhalt und Umfang die Aufsichtspflicht hat und welches die Aufsichtsmöglichkeiten sind. Alle Inhalte des Skriptes erarbeiteten wir gemeinsam in Gruppenarbeit oder anhand von Fallbeispielen. Frau Sonnenschein stelle alle Inhalte des Themas anschaulich und gut verständlich dar. Interessant waren auch verschiedene Übungsfälle, die sie uns mitgebracht hatte. Hier konnte man beweisen, was man in den vergangenen Stunden gelernt hatte. Zum Ende des Unterrichts unterhielten wir uns über Themen, die ebenfalls für unsere Praxis hohe Relevanz haben. Es ging dabei um verschiedene Versicherungen, wie z.B. Unfallversicherung und darum, wer nun welchen Schaden bezahlen würde. Außerdem teilte sie uns das Infoblatt der Unfallkasse Baden-Württemberg zum Thema „Fragen & Antworten zur Aufsicht auf dem Heimweg vom Kindergarten“ aus. Für manche Schülerinnen und Schüler war dies neu, andere kannten es bereits aus der Praxis. Als der Tag sich dann wirklich zum Ende neigte, gab uns Frau Sonnenschein noch Urteile zu verschiedenen Fällen der Aufsichtspflicht mit, die wir uns zuhause durchlesen konnten. Für mich war dies ein sehr informativer und interessanter Tag. Der Unterricht bei Frau Sonnenschein war sehr anschaulich und praxisnah gestaltet und strukturiert vorbereitet.

Tag 2
Am zweiten Tag der Praxiswoche hielt Frau Steinke-Leitz bei uns Unterricht zum Thema Kinderrechte, Hygiene und Medikamentenvergabe. Frau Steinke-Leitz teilte uns zu Beginn ebenfalls mit, wie sie den Tag geplant hatte. Dann begannen wir mit dem ersten Thema „Kinderrechte“. Wir begannen damit zu erfahren, wie die Kinderrechte in Deutschland überhaupt entstanden sind. Dabei lernten wir etwas zur Geschichte seit der Antike bis heute. Anschließend beschäftigten wir uns mit den Kinderrechten, wie sie heute in der UN-Kinderrechtskonvention verankert sind Dazu zeigte uns Frau Steinke-Leitz ein sehr anschauliches Kamishibai. Wir machten uns dann darüber Gedanken, wie die Kinderrechte speziell bei uns in der Einrichtung umgesetzt werden. Anhand der Kinderrechte überlegten wir uns dann, wann eine Kindeswohlgefährdung vorliegen könnte. Dazu teilte uns Frau Steinke-Leitz, wie auch zu den anderen Themen, ein übersichtliches und anschauliches Skript aus, das die wichtigsten Punkte beinhaltet. Zur Kindeswohlgefährdung schauten wir uns dann die dazugehörige Skala und die Auswertungstabelle an, damit wir für die Praxis wissen, was zu tun ist, wenn ein solcher Fall vorliegt. Nachdem dieses Thema dann beendet war, begannen wir uns darüber zu unterhalten, welche Hygienemaßnahmen in einer Kindertageseinrichtung getroffen werden sollten. Dazu fragte uns Frau Steinke-Leitz immer, wie dies in unseren jeweiligen Einrichtungen umgesetzt werden würde. Dies war für mich sehr interessant, da ich mit dem Team meiner Praxiseinrichtung erst vor Kurzem eine Hygieneschulung gemacht habe und deshalb schon über einige Punkte Bescheid wusste. Mir wurde aber nochmals bewusst, dass eine Schulung allein nicht ausreicht. Man muss sich auch immer wieder Gedanken darüber machen, was in der Einrichtung davon denn tatsächlich umgesetzt wird. Nach diesem Thema gingen wir über in ein wie ich finde durchaus wichtiges Thema für die berufliche Praxis. Es ging darum, wie gehandelt werden muss bei beispielsweise plötzlich erkrankten Kindern oder bei Unfällen oder auch, wenn ein Kind eine Zecke hat. Auch hierzu haben wir uns gegenseitig in Gruppenarbeit ausgetauscht und erfahren, wie bei verschiedenen Fällen in den verschiedenen

Einrichtungen umgegangen wird. Dies war für mich ebenfalls interessant und informativ. Dann war der Unterricht an diesem Tag auch schon zu Ende. Frau Steinke-Leitz gestaltete ihren Unterricht sehr kurzweilig und praxisnah. Die Inhalte wurden strukturiert und interessant bearbeitet. Frau Steinke-Leitz machte auch immer wieder deutlich, welche Relevanz die entsprechenden Themen für unsere Praxis haben.


Tag 3
Am dirtten und dem für mich letzten Tag der Rechtswoche war nochmals ein Referent zu uns eingeladen. In der Aula begrüßten wir Herrn Uhing der Gewerkschaft „GEW“. Herr Uhing stellte uns anhand einer sehr anschaulich und informativ gestalteten Präsentation das „Arbeits- und Tarifrecht für sozialpädagogische Fachkräfte“ dar. Dieses Thema war für die meisten Schülerinnen und Schüler neu. Deshalb war es von den Lehrern sinnvoll geplant einen Referenten zu diesem Thema einzuladen, der sich täglich mit dieser Thematik beschäftigt und uns dies praxisnah erklären kann. Herr Uhing erklärte uns zuerst den politischen Prozess und wie es dadurch zu Interessengegensätzen kommen kann. Er erzählte uns dann, was die GEW dafür tut, die Interessen der Arbeitsnehmer umzusetzen. Er erläuterte uns, was es mit einem Betriebs- oder Personalrat oder einer Mitarbeitervertretung auf sich hat. Diese Worte haben wir in unserer Praxis zwar schon gehört, doch die meisten wussten nicht genau, was dies bedeutet. Herr Uhing erklärte uns dies und ging immer auch auf unsere Fragen ein. Ein für uns wichtiges und interessantes Thema war der „TVÖD“. Herr Uhing erklärte uns, was dies zu bedeuten hat und wie es in den verschiedenen Einrichtungen umgesetzt werden kann oder muss. Dabei ging er auch immer wieder auf Arbeitsverträge ein, die wir bald selbst abschließen müssen, um eine Stelle als anerkannte Erzieherinnen und Erzieher anzutreten. Herr Uhing gestaltete seine Präsentation zum Thema sehr anschaulich und informativ. Er ging auf unsere Fragen ein und erklärte uns deutlich, was wichtig für uns zu wissen ist. Nach einer Mittagspause fuhren wir dann mit dem Unterricht von Herrn Nied fort. Zuerst lernten wir etwas über das Arbeitszeugnis. Wir lernten verschiedene Arten kennen und auch, was darin enthalten sein darf bzw. muss und was nicht. Wir waren verblüfft von verschiedenen Äußerungen und Satzgliedern, die in einem Arbeitszeugnis eine andere Bedeutung als erwartet haben. Wir lernten, ein Arbeitszeugnis zu untersuchen und zu beurteilen. Dies war spannend für uns, da wir am Ende unserer Ausbildung auch ein Zeugnis ausgestellt bekommen können. Im Anschluss daran, zeigte uns Herr Nied einen interessanten Film zum Thema „Datenschutz“. Ich selbst war davon überzeugt, dass nach den neuen Richtlinien in der Praxis viel mehr zu beachten ist. Doch der Film zeigte, dass in meiner Praxiseinrichtung die neue Verordnung bereits umgesetzt wird. Im Film wurden interessante Fragen beantwortet, die ich selbst auch stellen würde. Auch Herr Nied gestaltete den Unterricht lebendig und praxisnah und ging auf die möglicherweise auftretenden Problematiken in der Praxis ein.

 

Tag 4
Der vierte Tag der Rechtswoche sollte der letzte sein. An diesem Tag schauten wir auf die vergangenen Tage zurück - was ist bei uns hängengeblieben? Welche Fragen blieben offen?


Fazit
Die Woche zur Prüfungsvorbereitung „Alles was Recht ist – Rechtliche Grundlagen für Erzieherinnen und Erzieher“ war für mich durchaus interessant und informativ. Ich lernte Neues und konnte Wissen, das ich schon hatte, festigen. Der Unterricht bei allen Lehrerinnen und Lehrern bzw. Referentinnen und Referenten war sehr kurzweilig, anschaulich und strukturiert gestaltet. Ich hatte Spaß daran, verschiedene Fälle aus der Praxis zu bearbeiten. Auch die Gruppenarbeit, die in verschiedenen Unterrichten als Lehrmethode eingesetzt wurde, war für mich bereichernd. Ich lernte teilweise neue Schülerinnen und Schüler aus dem Berufspraktikum kennen und somit neue Ansichten, Einstellungen und Meinungen. Der Austausch in der Gruppe gestaltete sich ebenfalls interessant, da man kleine Einblicke in verschiedene Einrichtungen bekommen konnte. Die Woche war für mich sehr gelungen und ich würde auch für zukünftige Schülerinnen und Schüler nichts daran ändern.

Text: Eva Lehr, PIA3, 11.01.2019

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