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Sancta Maria trauert
um die ehemalige Schülerin, Lehrerin, Internatsleiterin, Leiterin der Hausgemeinschaft Sancta Maria und des Konvents der Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu in Bruchsal Sr. Isidora Barth, die am Fest Christi Himmelfahrt (21.05.2020) im in Gengenbach gestorben ist.
Schwester M. Isidora Barth
geb. am 12. Dezember 1929 in Ubstadt Weiher
gest. am 21. Mai 2020 im Mutterhaus
Nachruf von Sr. Michaela Bertsch, Generaloberin
Gibt es einen schöneren Sterbetag als den Morgen des Christi Himmelfahrtstages?
Am Ostermontag verstarb Sr. M. Salesia, geradezu 40 Tage später Sr. M. Isidora.
Die beiden leiblichen Schwestern aus Ubstadt-Weiher durften noch eine gute, gemeinsame Zeit auf unserer Krankenabteilung miteinander verbringen und das Beisammensein nach all den Jahren genießen.
Wie für Sr. M Salesia so auch für Sr. M. Isidora war das „Sancta“ in Bruchsal eine wichtige Bildungsstätte. Hier hat sie hauswirtschaftliches Wissen und das Nähen erlernt. In dieser Lernzeit ist ihre Lebensentscheidung in die Gemeinschaft der Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu einzutreten, gewachsen. 1952 hat sie den Schritt des Eintritts in unsere Gemeinschaft gewagt. Als Postulantin hat sie ihre Ausbildung zur Damenschneiderin im Sancta absolviert und die Berufsschule in Bruchsal besucht. 1954 begann sie mit dem Noviziat ihre Ordensausbildung. 1956 legte sie ihre Profess ab. Danach führte ihr Weg von 1956 bis 1959 nach Neudenau. Hier war sie im klassischen Lebensmodell einer Schwesternstation in der Gemeinde als „Nähschwester“ in der Nähschule tätig. Die Jahre in Neudenau waren für sie sehr schöne Jahre. Es tat ihr gut, mitten unter den Menschen in einer Gemeinde zu leben und zu wirken. 1959 führte ihr Weg wieder zur Wiege ihrer Jugendzeit ins Sancta Maria nach Bruchsal. Nahe der Heimat und nahe der Familie durfte sie ihr ganzes Ordensleben verbringen. Verschmitzt konnte sie sagen: „Ich habe nichts dazugetan, dass ich nie mehr versetzt worden bin und meine Heimat so nahe ist.“. 2016 im großen Jubiläumsjahr unserer Kongregation musste sie alters- und krankheitsbedingt das Sancta nach 56 Jahren verlassen. Das war für sie ein sehr schwerer Kraftakt. „ Das Sancta“ war ihr Leben. Die gute Führung des Hauses war ihr zeitlebens eine große Sorge. Lange Jahre stand sie dem Haus als Hausoberin vor. In dieser Zeit hat sie zahlreiche Umbauten auf den Weg gebracht. Hierbei wurde sie fachkundig und auch mit tatkräftiger Hilfe ihrer Familie begleitet. Die Weiterentwicklung der Schule verfolgte sie mit großem Interesse. Schwer war für sie anzunehmen, dass die Haushaltungsschule nicht mehr gebraucht wurde und neue Ausbildungsgänge angefangen werden mussten. Von der Kinderpflegerinnenschule zum Aufbaulehrgang für Kinderpflegerinnen zur Erzieherin und der Errichtung der Fachschule für Sozialpädagogik 1981. Von da an gab es keinen Stillstand mehr in der Entwicklung neuer Ausbildungsgänge, neuer Bildungspläne und neuer Ausbildungskonzepte. Schmerzlich war für sie die Schließung des Internates.
Die 64 Jahre „Leben und Wirken im Sancta“ waren für sie eine sehr bunte Zeit. Sie war geprägt von vielen unterschiedlichen und frohmachenden Ereignissen aber auch von großen Herausforderungen. Die Jahre von 1970 bis zu ihrem Abschied war eine Zeit des ständigen Wandels in der Schule. Diesem Wandel hat sich Schwester M. Isidora gestellt. Für die Schwestern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für das Lehrerkollegium war sie ein Fels in der Brandung und auch ein Gradmesser in der Umsetzung von Erneuerungen im Gemeinschaftsleben als auch in der Haus- und Schulkultur. War eine Entscheidung oder eine Situation besonders schwierig war ihr steter Spruch: „Am Ende wird dann doch alles recht und gut.“ So war es dann auch. Bei allem Wandel und bei allem Umbruch, sie hatte sehr viele Freude am Miterleben und Mittragen des Schullebens. So hat sie sehr dazu beigetragen, dass der äußere Rahmen bei Prüfungen stimmte und alle sie wohlfühlen konnten. Sie konnte sich sehr an Schulfesten, Abschlussfesten und Klassenfahrten freuen und lange davon zehren
Schwester M. Isidora war eine gestandene, tatkräftige Ordensfrau, die aus einem tiefen Glauben und großen Gottvertrauen gelebt hat. Sie konnte den Menschen zuhören und sie im Gebet begleiteten. Wenig hat sie über den endgültigen Abschied von Sr. M. Salesia gesprochen, aber es war spürbar, der Schmerz war groß und tief. Wir glauben und hoffen, dass die beiden leiblichen Schwestern im Himmel nun wieder vereint sind und bereits vielen begegnet sind, denen sie sich über die Ewigkeit hinaus verbunden wissen.
Wir danken der lieben Verstorbenen für ihre Treue und Hingabe im Dienst unserer Gemeinschaft hoffen in ihr eine gute Fürsprecherin am Throne Gottes zu haben.